"Klimaneutrales Heizen" mit Holz und Pellets – oder nicht?
Durch den Krieg in der Ukraine und den Gaspreisschock wird Biomasse in Form von Brennholz und Holzpellets geradezu panisch nachgefragt. Nimmt man die wissenschaftlichen Fakten zu Grunde, wird bei der Verbrennung von Holz und Pellets nur das CO2 freigegeben, welches beim Wachstum gebunden wurde. Also alles in bester Ordnung? Der erste Schritt in der Transformation der Energieerzeugung schon gegangen? Leider nicht!
Ganz abgesehen vom Brennholzboom in den heimischen Wäldern stieg schon im ersten Halbjahr 2022 der Import von Pellets aus dem Ausland laut Holzkurier um 3 % auf 175.000 t nur bis Juni. Rund 52.000 t stammten dabei aus Russland (!) und obwohl seit 10. Juli hier nichts mehr eingeführt wird, werden diese Rolle wohl Polen und die baltischen Staaten übernehmen.
Laut dem Verband der Deutschen Holzwerkindustrie kündigen die Lieferant*innen von Spanwerken die Verträge, da die Pelletproduktion nun lukrativer ist. Auf die CO2-Bilanz von reinem Holz vor der Verbrennung kommen also reichlich Transportkilometer und Emissionen. Das Holz wird dabei nicht mehr, wie es eigentlich sinnvoll wäre, in der Kaskade für Bau-Holzwerk genutzt.
Zusätzlich zum Druck auf unsere Wälder führt die steigende Nachfrage auch zu Kahlschlägen in Osteuropa und den USA, da sich dort Kahlschläge nun auch für Feuerholz lohnen.
So werden die Wälder weltweit nach und nach von CO2-Senken zu CO2-Quellen. Unser Verhalten im Umgang mit der Energiekrise spielt dabei eine wichtige Rolle.
Wir dürfen nicht, wie derzeit, über 50 % des heimischen Holzaufkommens einfach verheizen, wenn wir endlich mit einer nachhaltigen Transformation unserer Lebensführung ernst machen wollen.
Quelle: Bergwaldprojekt e.V., Newsletter September 2022
NATURGARTEN – UMWELTSCHUTZ DURCH ÖKOLOGISCHES GÄRTNERN
Die Arbeit im Naturgarten fängt weit vor dem Gartenzaun an. Schon im Baumarkt oder Gartencenter können Sie viel für die Artenvielfalt und den Umwelt- und Naturschutz tun. Ob Pflanzen, Saatgut, Erde oder Pflanzenschutz: .
Hier der Link zu den besten Tipps:
https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/naturgarten
Für ein Tempolimit auf Autobahnen
In Deutschland gibt es eine Debatte über die Einführung einer allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen in Deutschland, auch um den klimaschädlichen Schadstoffausstoß (CO²) zu verringern. Vor einem Jahr waren nach dem ZDF-Politbarometer erst 50 Prozent für ein Tempolimit auf Autobahnen von 130 km/h. Das jüngste Politbarometer vom 7.2.2020 ergab nun: bereits 59 Prozent sprechen sich dafür aus, weitere 6 Prozent wären für ein Limit unterhalb von 130 km/h.
Nur noch ein Drittel (33 Prozent) aller Befragten lehnt eine Geschwindigkeitsbegrenzung ab, darunter mehrheitlich die Anhänger von AfD (54 Prozent) und FDP (56 Prozent).Nach einem Bericht der SZ vom 27.1.2020 will sich sogar der ADAC nicht mehr grundsätzlich gegen ein Höchsttempo auf deutschen Autobahnen stellen. Interne Umfragen unter seinen Mitgliedern haben ergeben, dass sich nur noch 50 Prozent dafür aussprechen, dass Deutschland als einziges Land Europas auf eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung verzichtet.
Die CSU sammelt Unterschriften gegen ein Tempolimit auf den Autobahnen. Dabei ist die Mehrheit der Bürger*innen für ein Tempolimit. Nach einem Bericht der SZ vom 27.1.2020 hat sogar der ADAC - nach internen Umfragen unter seinen Mitgliedern - angekündigt, dass er nicht mehr dagegen kämpfen wird. Die Aktion der CSU ist gegen jeden Verstand! Darum hat die Deutsche Umwelthilfe eine neue Protestaktion aufgesetzt. Wir müssen uns wehren und weiter für den Klimaschutz und die Sicherheit der Menschen kämpfen.
Jetzt veröffentlichte Berechnungen des Umweltbundesamtes zeigen für ein Tempolimit von 130 km/h Einsparpotentiale an Treibhausgasen von 1,9 Mio. Tonnen (bei einem Tempolimit von 120 bzw. 100 km/h wären es sogar 2,6 bzw. 5,4 Mio. Tonnen). Da für die Umsetzung der Maßnahme kaum Kosten anfallen würden und die Minderungen nicht erst 2030, sondern bereits nächstes Jahr wirksam würden, sollte - so die Schlussfolgerungen der Umweltbundesamt-Experten - auf diese Maßnahmen nicht verzichtet werden - zumal gleichzeitig auch Lärm- und Schadstoffemissionen zurückgehen und die Verkehrssicherheit erhöht würden. Deshalb: nicht über 130 – uns allen zuliebe.
https://www.duh.de/tempolimit-protest/
https://www.tagesschau.de/inland/tempolimit-umweltamtbundes-studie-101.html
spare-benzin.de/Fahrweise/Geschwindigkeit/Geschwindigkeitsbereiche/Geschwindigkeitsbereich.html
Unterstützen Sie auch die Petition von Michael Fritsch auf change.org:
* Bestellungen für den nicht-über-130- Aufkleber (bzw. Variante 110 - für die besonders Engagierten): reparaturcafe.pullach@gmail.com
VÖGEL FÜTTERN - WAS BRINGT'S
Immer mehr Deutsche füttern Wildvögel, und das – wie in England üblich – oft nicht mehr nur im Winter, sondern übers ganze Jahr. Doch was spricht eigentlich fürs Füttern? Wenn überhaupt, so sollten Sie nur in den härtesten Wintermonaten Futter anbieten.
Wer heute einen Gartenmarkt betritt, findet häufig schon im Eingangsbereich unzählige Artikel rund ums Vögelfüttern. Ob Energiecreme oder Vogelkuchen, Mehlwürmer in Fett oder Nussstangen, Vier-Jahreszeiten-Menü oder 5-Kilo-Eimer Meisenknödel – es gibt nichts, was es nicht gibt. Offenbar macht es vielen Menschen Freude, Vögel zu füttern.
Falls Sie dazugehören: Der BUND will Ihnen diese Freude nicht nehmen. Das Futterhäuschen vorm Fenster hat schon Menschen jedes Alters die Natur nahegebracht – ihren Zauber, ihre Vielfalt, ihre Schönheit.
Angelockte Vögel aus der Nähe zu beobachten, kann Interesse und Begeisterung für die Natur vor der Haustür wecken. Und die Erkenntnis, dass die Vögel Schutz verdienen. Wer weiß, vielleicht erwächst daraus ein langes Engagement für Umwelt und Natur? Und die Lust, den Garten naturbewusster zu gestalten, oder gleich den Lebensstil als Ganzes?
Füttern = Vogelschutz?
Und damit ist schon der größte Effekt des Vogelfütterns benannt. Mittelbar kann das Füttern – indem es uns Menschen zu Einsichten verhilft – durchaus dem Vogel- und Naturschutz dienen. Doch was ist mit dem eigentlichen Zweck? Kommt das Futter nicht direkt den Vögeln zugute, die es fressen, ob im Winter oder ganzjährig? Nun – einige Gartenvögel, die in sterilem Siedlungsgrün kaum noch Nahrung finden, profitieren tatsächlich. Selten oder gefährdet aber ist kaum eine der Arten, die Ihren Garten oder Balkon aufsuchen.
Noch offen ist, ob das Füttern nicht auch Verlierer produziert: etwa spät aus dem Süden heimkehrende Trauerschnäpper, deren Nisthöhlen längst von wohlgenährten Meisen besetzt sind. Und bedenken Sie: Wilde Vögel sind auf ein jahreszeitlich wechselndes Nahrungsangebot eingestellt; im Winter ist ihr Energiebedarf sowieso stark reduziert. Dem Artenschutz und der Vogelvielfalt ist also mit Futter nicht zu helfen. Weit sinnvoller investiert ist hier jeder Cent, der etwa in Produkte der ökologischen Landwirtschaft fließt. In einer Kulturlandschaft mit Weidetieren, Obstbäumen, Kleingewässern, Hecken und bunten Ackerrandstreifen leben viel mehr Vogelarten – auch solche, die heute stark gefährdet sind.
Schließlich: Vogelfutter ersetzt nicht den naturnahen Garten. Heimische Beerensträucher oder Ecken mit Wildwuchs liefern Vögeln natürliche Nahrung sowie Nischen, wo sie nisten und sich verbergen können.
Richtig füttern
Damit das Füttern mehr nützt als schadet, beachten Sie bitte Folgendes:
- Passendes Futter wählen: Bieten Sie klassisches Futter wie Sonnenblumenkerne an, keine verderblichen Essensreste, weder Brot noch Salziges. Meiden Sie Meisenknödel in Plastiknetzen, in denen sich Vögel verheddern können. Und füttern Sie maßvoll.
- Auf Hygiene achten: Bevorzugen Sie Futterspender und -silos, die den Inhalt vor Schmutz und Nässe schützen. Reinigen Sie Futterhäuschen und Vogeltränken regelmäßig, um Infektionsherde zu vermeiden.
- Risiken verringern: Platzieren Sie Ihre Futterstelle so, dass Katzen keine Deckung finden, um sich anzuschleichen. Große Fensterflächen in der Nähe sollten Sie gegen Anflug sichern, damit sie nicht zur tödlichen Falle werden.
Mehr Informationen
- Vögel im Winter – wie Sie ihnen am besten helfen können (BUNDladen)
- Natürliches Vogelfutter sammeln
- Alles rund um den Vogelschutz
Quelle: www.bund.net/bund-tipps/detail-tipps/tip/voegel-fuettern-was-bringts/
NATÜRLICHES VOGELFUTTER SAMMELN
Wer im Winter im eigenen Garten Vögel beobachten und auf das Füttern nicht verzichten will, kann bei einem herbstlichen Spaziergang natürliches Vogelfutter sammeln. So vermeidet man die Verpackung und den Transport gekauften Futters sowie die Einfuhr und Verbreitung von Beifußblättriges Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia).
Gerade Vogelfutter aus Osteuropa ist häufig mit den Samen dieser ''Asthmapflanze" verseucht. Ihre Pollen sind aggressiv und lösen verstärkt Allergien aus.
Beeren, Körner, Kerne und Nüsse – ein vielfältiger Mix macht die Mischung
Beeren von Weißdorn, Holunder, Sanddorn, Eberesche und Schlehe sind besonders bei Amsel und Wacholderdrossel beliebt. Grünfink, Sperlinge und Dompfaff bevorzugen die Körner verschiedener Getreidesorten und die Samen von Gräsern, Kletten, Brennnesseln, Disteln, Ampfer und Löwenzahn. Auch Sonnenblumenkerne, Kürbissamen, Bucheckern sowie Wal- und Haselnüsse werden gerne gefressen. Blau- und Kohlmeisen ernähren sich sowohl von Beeren als auch von Körnern.
Die Früchte sollten nicht in der Nähe von Straßen oder frisch gespritzten Feldern gesammelt werden. Bitte ernten Sie an einer Stelle nicht alles ab, da den Vögeln hier sonst die natürliche Nahrungsquelle verloren geht. Die Beeren können eingefroren oder auf einem Kachelofen oder Heizkörper über mehrere Tage getrocknet werden.
Das getrocknete Vogelfutter ist fertig, wenn sich die Beeren wie zähes Leder anfühlen und sie keine feuchten Stellen mehr aufweisen. Besonders haltbar wird das selbst gemachte Vogelfutter, wenn es in einem einfachen Leinenbeutel kühl und trocken aufbewahrt wird.
Generell gilt: Bei der Vogelfütterung sollten Sie maßvoll und sachgerecht vorgehen. Erst wenn die natürlichen Nahrungsquellen für Vögel knapp werden – also bei einer dauerhaft geschlossenen Schneedecke und anhaltendem Frost – sollte das Futter ausgestreut werden.
Vogelfütterung im Winter oder sogar ganzjährig - Sinnvoll oder überflüssig?
Die Medien sind voll von Meldungen über das erschreckende Ausmaß des Artensterbens und der Biodiversität in der heutigen Zeit. Die Ursachen sind vielfältig: der stark anwachsende Flächenverbrauch durch unsere Siedlungen, Gewerbe- und Erholungsgebiete, die Landwirtschaft und die Verkehrsinfrastruktur, verdrängt zunehmend die letzten noch einigermaßen intakten, naturbelassenen Lebensräume für Wildtiere und Pflanzen. Boden, Luft und Wasser sind vielerorts belastet durch diverse von Menschen eingebrachte Schadstoffe.
Schwere Zeiten auch für die Vögel - gerade im Winter, wenn sie noch weniger Nahrung finden als sonst in unserer weitgehend ausgeräumten Kulturlandschaft. Was liegt näher, als unser "Herz für Tiere" zu zeigen, indem wir z. B. die Wildvögel in unseren Gärten und Parks füttern. Der Handel sieht ein Geschäft: Supermärkte und Baumärkte bieten ein reiches Angebot an Futterhäuschen und Futtersilos, Meisenknödeln und Kompositionen von Vogelfutter in allen Varianten, bis hin zur Herzform.
Natürlich ist uns klar, dass wir damit kaum die Überlebenschancen der Wildvögel in Feld und Flur verbessern oder gar etwas tun gegen den Artenschwund. Dies muss an anderer Stelle geschehen (z. B. durch politischen Druck auf die Entscheidungsträger bzw. die Unterstützung der Arbeit der Naturschutzverbände), aber deshalb sollten wir doch nicht das Füttern unserer Vögel im Garten unterlassen. Jedenfalls schadet es den Vögeln auch nicht, wenn wir immer darauf achten, die Futterstellen rein zu halten und nur geeignetes Futter zu verwenden.
Weitere Informationen:
Link zum LBV-Positionspapier Vogelfütterung
Link www.bund.net/bund-tipps/detail-tipps/tip/voegel-wenn-ueberhaupt-massvoll-fuettern/
Herbstlaub
So nicht! Der Einsatz von Laubbläsern/Laubsaugern schadet nicht nur der Umwelt, sondern hat auch Gesundheitsrisiken für die Menschen (Abgas-, Lärm- und Feinstaubbelastung) zur Folge.